Erinnert Euch: Habt Ihr, als Ihr noch niedliche kleine Kinder ward, auch Eure Umwelt mit Warum-Fragen gelöchert? Und erhieltet Ihr dann oftmals auch nur als Antwort die genervte Gegenfrage: „Warum ist die Banane krumm?“
Ist es nicht faszinierend, wie kleine Kinder ganz selbstverständlich unterstellen, die Welt sei erklärbar? – Und dann äußerst enttäuscht oder geradezu empört reagieren, wenn eine ganz einfache Frage nicht beantwortet werden kann. Zumindest nicht von der Befragten. Oder dem Befragten.
Wann haben wir gelernt, nicht mehr zu fragen? – Weil es ja doch nur Ärger und Missmut hervorruft.
Oder sind wir etwa zu der wahnsinnigen, irrsinnigen Einsicht gelangt, die Welt ließe sich nicht erklären? Sie besäße keinen erkennbaren, intelligenten Zauber, sondern sie sei einfach nur ein ungeordneter unverständlicher Dreck?
Es wäre zu schade, wenn Du manchmal auch diese Vermutung hättest! Anstatt zu vergessen zu fragen: „Warum ist die Banane krumm?“, vergiss lieber die Leute, die Dir dumm und überheblich mit dieser Gegenfrage polemisch auf Dein ernsthaftes Anliegen reagieren!
Wer nichts mit Deinen Fragen anfangen kann, ist selber schuld. Es liegt nicht in Deiner Verantwortung ihn von seinem Wahn zum Sinn zu geleiten!
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Freilich, wenn die Mutter nach der Krümmung der Welt, des Rückgrads, der Banane gefragt wird, gerade in dem Moment, in dem sie sich fragt, wie sie die Bananen bezahlen soll, die Welt ihr Kreuz brechen will, wie sie diese Plagen großziehen kann, dann wird die Frage nicht freundlich beantwortet werden.
Aber sonst, wenn wir Zeit für die Kinder haben, was wir sollten, gibt es nichts Schöneres als diese Fragen. Die man mit der Wahrheit beantworten sollte („Ich hab keine Ahnung“) oder mit einem Märchen (Rudyard Kipling z.B. hätte gewiß eine Idee).