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Wir waren die Leoparden – Positionierung


Wir waren die Leoparden, die
Löwen, die Adler. Unseren Platz
werden Schafe, Hyänen und
Schakale einnehmen. Doch in
einem gleichen wir uns – Leoparden,
Schakale, Hyänen und Schafe:
Alle glauben nämlich von sich,
sie seien das Salz der Erde.“

Es muss sich alles ändern,
damit alles so bleibt, wie es ist.“

(Fürst Don Fabrizio Salina)

„Wir waren die Leoparden, die Löwen, die Adler. Unseren Platz werden Schafe, Hyänen und Schakale einnehmen. Doch in einem gleichen wir uns, Leoparden wie Schakale, Hyänen und Schafe. Alle glauben nämlich von sich, sie seien das Salz der Erde.“

„Wenn wir wollen, dass alles bleibt wie es ist, muss sich alles ändern.“

Giuseppe Tomasi di Lampedusa

Wir waren die Leoparden
Bitte verwechselt uns nicht!

Wir waren die Leoparden, die Löwen, die Adler. Bitte verwechselt uns nicht! Wir hatten, Ideen, Visionen, Ideale. Wir besaßen eine Orientierung. Unser Leben und das Leben überhaupt hatte einen Sinn. Wir erkannten unsere Werte, wir kannten unsere Werte und wir verstanden, unsere Werte zu leben.

Wir lernten zu denken und wir lehrten zu denken. Vor allem lernten und lehrten wir, schlüssig zu denken. Und wir lernten und lehrten, stets die Wahrheit und das Gute zu suchen. Und das nur Schöne zu prüfen, ob es zu etwas taugt oder zu nichts.

Wir lernten auch kreativ zu sein und kreativ zu denken. Wir erschufen, was man nur erschaffen kann. Wir waren die kulturelle Verlängerung der Natur. Wir waren kreativ und wir waren produktiv. Wir hatten keinerlei Zweifel an einer Zukunft, an einem Morgen. Wir lebten unsere Ehre. Wir waren stark und zuversichtlich, weil auch unsere Werte und unsere Ideale stark und zuversichtlich waren.

Wer waren wir?

Wir waren die Leoparden! Doch wer waren wir?

Wir waren junge Menschen, die das Leben studierten und das Leben erfuhren, das Leben zur Erfahrung machten. Mit feuriger Leidenschaft für wahre Kunst, für wahres Wissen und für wahre Wissenschaft.

Wir brannten für Etwas. Wir standen im Feuer. Wir brannten lichterloh.

Wir waren die Leoparden! Wir wollten etwas!

Künstlerinnen und Künstler wollten wahre, ehrliche Kunst
Dichterinnen und Dichter wollten wahre, ehrliche Sprache
Philosophinnen und Philosophen wollten wahre, ehrliche Weisheit

Jede und jeder wollte Etwas. Und jede und jeder wollte etwas ganz Bestimmtes, das ihrer oder seiner Kunst und Berufung entsprach.

Gemeinsam war uns das Streben nach dem Guten, das Ringen um das Gute, um Wahrheit und Wahrhaftigkeit.

Wir waren die Leoparden!

Wir waren die Leoparden!

Wir waren Schöpferinnen und Schöpfer!

Die Creatio war unsere heilige Aufgabe.
Wir brachten in die Welt, was zuvor noch nie oder vielleicht noch nie in der Welt war. Oder wir erinnerten uns und wir erinnerten Andere an vergessenen Reichtum der Vergangenheiten.

Wir waren Künstlerinnen und Künstler

Wir waren
Dichterinnen und Dichter
Malerinnen und Maler
Bildhauerinnen und Bildhauer
Philosophinnen und Philosophen

Wir waren Welt-Gestalterinnen und Welt-Gestalter

Architektinnen und Architekten
Ingenieurinnen und Ingenieure
Designerinnen und Designer
Handwerkerinnen und Handwerker

Wir schufen Welt
Wir schufen Lebensräume
Menschen-Lebensräume

Wir arbeiteten hart. Kreativ und intensiv. Meistens alleine.

Wenn die Nacht kam, genossen wir die Sehnsucht, Freunde zu treffen. Und wir gingen dieser Sehnsucht mit Freude und Zuversicht nach. Wir wussten, wo wir uns finden konnten.

Wir trafen uns in Kneipen, Cafés, Bars, Restaurants. Wir belebten diese Orte. Wir hauchten diesen Orten unseren belebten und belebenden künstlerischen Atem ein.

Wir pflegten das wertvolle Gespräch. Wir berichteten uns von unserer Arbeit. Von den vor uns liegenden Aufgaben. Von unserem Werk.

Wir verachteten Realpolitik. Doch wir waren sehr politisch. Der Polis zugewandt. Wir lebten und wir arbeiteten öffentlich. Wir waren niemals Privatiers, Privatgelehrte.

Alles war möglich! Alles schien möglich!

Wir waren unordentlich. Doch wir besaßen unsere eigene Ordnung. Wir fanden uns zurecht. Mehr noch: Wir hatten eine Orientierung!

Wir lebten in Arkadien. Oder in Kastalien und wir spielten das Glasperlenspiel.

Wir waren die Leoparden!

Wir besaßen Ideale!

Wir schufen, was wir erschaffen konnten. Wir bauten auf, was wir aufbauen konnten. Das Aufgebaute boten wir neidlos allen an. Wir gaben es neidlos der Öffentlichkeit preis. Doch die Öffentlichkeit hat es weder erkannt noch begriffen.

Unser Lebensraum war jeder und jedem eine Schule der Kreativität. Eine Universität ohne Mauern. Ein geistiges Gebilde. Eine geistige Bildungseinrichtung, in der es fast alles gab, was wir zu unserer Entwicklung und unserer Entfaltung brauchten. Und das Wenige, das es nicht gab, wussten wir uns zu beschaffen.

Wir waren frei! Schon immer. Und mit Würde ertrugen wir den Neid der Knechte.

Wir waren die Leoparden, die Löwen, die Adler. Doch wir merkten nicht, dass sich in unserem Schatten schon die Geier, die Schakale und die Hyänen versammelten, um sich von unseren Siegen und Errungenschaften zu ernähren.

Ja, mit uns kamen Geier, Schakale und Hyänen. Um sich an unserem Wer zu laben, sich von unserem Werk zu ernähren. Im Kleinen wie im Großen: Wir Leoparden bauten etwas auf. Wir ließen Werte wahr werden. Wir lebten den Sinn.

Doch mit den Schakalen und Hyänen kam der Wahn. Der Ausverkauf des Sinns und aller seiner Werte.

Schakale und Hyänen

Die Geier, Schakale und Hyänen vermehrten sich. Und von überall her kamen neue Schakale und Hyänen hinzu. Sie sonnten sich in unserem Schatten. Unser Schatten war ihr Licht. Unser Reichtum, unser reicher Überschuss war ihre Nahrung.

Und sie überzogen unseren Boden mit ihrem Kot. Bis es kaum noch möglich war, Leopard, Löwe, Adler zu sein. Bis es unmöglich wurde, als Leopard, Löwe oder Adler zu leben, weil es bald keinen Lebensraum für Leoparden, Löwen und Adler mehr gab.

Nur noch vereinzelt. Nur noch im Verborgenen. Oder, von der Not gedrungen, in niederer, unwürdiger Verkleidung. Nicht mehr öffentlich. Die Öffentlichkeit wurde uns geraubt. Stolz und Würde versteckt hinter einer traurigen Maske. Sehnsuchtsvoll wartend. Aber worauf? – Die hungrige Jugend der Edlen; Leoparden-gleich, Adler-gleich. Löwen-gleich! Doch ohne das stärkende Vorbild der Väter. Vereinnahmt von Schakalen und Hyänen.

Wie nur kann diese Trauer für uns Leoparden zu ertragen sein!

Sollten wir Edlen die edle Jugend etwa den Aasfressern überlassen? Die Jugend verraten, verleugnen, unseren Blick schamlos abwenden? Die edle Jugend ihrer eigenen Scham überlassen? – Niemals!

Unser eigenes Leben können wir fahren lassen. Aber niemals das Leben und das zukünftige Werk derer, die uns mit hohen Ideen, Idealen, Visionen und Sinn folgen folgen wollen und uns auch folgen!

Wir waren die Leoparden

Wir waren die Leoparden, die Löwen, die Adler. Wir werden auch weiterhin die Leoparden, Löwen und Adler sein. Denn wir müssen auch weiterhin die Leoparden, Löwen und Adler sein. Sein und bleiben. Das ist unsere heilige Pfflicht. Eine Pflicht zum Nutzen aller, die nach Ideen, Visionen, Idealen, Sinn, Wahrheit und Orientierung suchen!

Niemals dürfen wir die Welt und den Menschen-Lebensraum den nutzlosen Geiern, Schakalen und Hyänen vollständig preisgeben! Ansonsten wäre unser Leben bald nutzlos und verloren. Ansonsten wären wir selbst bald nutzlos und verloren.


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